Selfkant
Kartenblatt 36
Die heutige Gemeinde Selfkant, die westlichste in der Bundesrepublik, besteht erst seit dem 1. Juli 1969.
Sie entstand aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Havert, Hillensberg,
Höngen, Millen, Saeffelen, Süsterseel, Tüddern und Wehr. Die gleichnamige Landschaft gab dieser jungen
Gemeinde ihren Namen. Ca. 100 v. Chr. wurden die damaligen Ureinwohner von den Kelten verdrängt.
Danach geriet das Gebiet unter germanische und anschließend unter römische Herrschaft . Nach Ende der
römischen Herrschaft ergriffen die Franken Besitz von dieser Gegend. Im Laufe der wechselvollen Geschichte
ergriffen später auch die Franzosen Besitz von diesem Landstrich. Bei der Neuordnung des europäischen
Staatensystems auf dem Wiener Kongress (1814-1815) wurde der größte Teil des niederrheinischen Gebietes
Preußen zugeschlagen. Der 1. Weltkrieg hat dann auch in dieser Region seine Spuren hinterlassen, wobei
der 2. Weltkrieg besonders viel Leid und Zerstörung anrichtete. Nach dem Krieg stand der Selfkant bis
zum 31. Juli 1963 unter holländischer Verwaltung.
Sehenswertes:
In Tüddern finden Sie eine der wertvollsten Kostbarkeiten in der St. Gertrudis Kirche: eine Holzskulptur der Anna Selbdritt aus dem Jahr 1513 von dem Künstler Jan van Stevenswert. Auch einen Besuch des Bauernmuseums sollte man bei einem Aufenthalt einplanen. Bei einem Besuch in Isenbruch, dem absolut westlichsten Ort Deutschlands, sollte ein
Besuch der Kapelle Isenbruch (gotischer Bau aus Mergelstein) aus dem 15. bis 16. Jh. mit eingeplant werden.
In Hillensberg, dem Bergdorf des Selfkants, finden Sie mit der Michael-Kirche einen der ältesten Sakralbauten der Region.
Lohnenswert ist auch der „Aufstieg” auf den Schlouner Berg, der zwar mit einer Höhe von 100,4 Metern recht niedrig ist,
aber dafür eine gute Aussicht in das Maastal (Niederlande) bietet.
Die St. Nikolaus Kirche aus dem 10. Jh. feierte in Millen 1000-jähriges Bestehen. Sie bildet gemeinsam mit der Probstei und der Zehntscheune den historischen Kern Millens. Der Selfkant, eingebettet in abwechslungsreiche Naturlandschaften, bietet gute Radwandermöglichkeiten und ist noch weitgehendst touristisch unberührt. Kleinode laden zum Verweilen ein und zeigen den historischen Wert dieser geschichtsträchtigen Region. Gastronomisch gelungen ist im „Land der Kartoffel“ die Verbindung zwischen regionalen Spezialitäten und der Nouvelle Cuisine.
Die Kapelle St. Barbara in Schalbruch wurde 1859 errichtet. Im Inneren steht ein Rokokoaltar aus dem Jahr 1763 mit dem Bild der hl. Barbara. Das dritte Bild zeigt die Kirche St. Josef in Laffeld.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Das Bauernmuseum in Tüddern (s. Museen).
Freizeit
Jugendzeltplatz, Minigolf, grenzüberschreitendes Erholungsgebiet mit vielfältigen Wanderwegen.