Kleve
Kartenblatt 1, 4 + 5
Das steile Kliff, Teil des linksrheinischen Höhenzuges, der sich von Xanten nach Nijmegen erstreckt, hatte Einfluss
auf die Namensgebung. Auf diesem Kliff wurde auch die Schwanenburg, das Wahrzeichen der Stadt Kleve, erbaut.
Kleve hat seit 1242 Stadtrechte und die Grafen und späteren Herzöge waren im 16. Jh. so mächtig, dass Englands
König Heinrich VIII. durch Eheschließung mit der klevischen Prinzessin Anna eine politische Allianz mit Kleve
aufzubauen suchte. 1609 starb die klevische Dynastie aus. Die Stadt kam in den Besitz des Kurfürsten von Brandenburg,
der seinerseits Fürst Johann Moritz von Nassau zum Statthalter ernannte. Während dieser Zeit wurden Tiergärten,
Aussichtspunkte, Wasserspiele, Teiche und Alleen angelegt, die das Stadtbild auch heute noch beeinflussen.
Schwanenburg: Mit ihrem beeindruckenden Bergfried ist die Burg weit über die Stadt hinaus sichtbar. Die Anfänge der Burg reichen in die Zeit zwischen 900 und 1000. Sie wurde im Laufe der folgenden Jahrhunderte ausgebaut. Der Bergfried wurde im Jahr 1453 durch den Baumeister Johann Wirenberg fertiggestellt. 1750 begann der Verfall der Burg und zwischen 1771 und 1785 wurden große Teile der Anlage abgerissen. Im Zweiten Weltkrieg wurden Stadt und Burg zerstört. Bereits 1950 begann man unter Beibehaltung staufischer Bauteile mit der Rekonstruktion der Schwanenburg. Heute zeigt sich die vom mächtigen 54 m hohen Schwanenturm (1453) beherrschte Burg weitgehend in der barocken Gestalt des 17. Jh. Im Schwanenturm befindet sich heute ein geologisches Museum (s. Museen). Vom Turm aus hat man einen herrlichen Ausblick über das Klever Land.
Außer dem Schwanenturm können auch der Spiegelturm mit Gewölbekeller sowie der Rittersaal nach Vereinbarung
besichtigt werden. (Tel. 0 28 21 - 87-0)
Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Über einen romanischen Vorgängerbau des 12. Jh. entstand im 14./15. Jh. als
gotische Pseudobasilika mit fensterlos erhöhtem Mittelschiff die Kirche Mariä Himmelfahrt. Heute beeindruckt die Propsteikirche vor allem mit ihren mächtigen Trachytpfeilern, dem Kreuzaltar (16. Jh.) im rechten Seitenschiff , dem restaurierten Marienaltar im Hochchor von H. Douveman, dem Epitaph im Chor des rechten Seitenschiff es, der Herzogsgruft und dem Zelebrationsaltar sowie der nördlichen Vorhalle. Minoritenkirche: In der ehemaligen Kirche in der Kaverinerstraße, einer zweischiffigen Halle aus der 1. Hälfte des 15. Jh., beeindrucken das mit Heiligenreliefs und Fabelwesen verzierte Chorgestühl des Meisters Arnt von Kalkar (1474) sowie die Barockkanzel von Nikolaus Albers aus dem Jahre 1698.
Historische Parkanlagen mit Amphitheater: Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) gilt als Erbauer der Gartenanlagen, die in den darauffolgenden Jahrhunderten den europaweiten Ruhm Kleves als Gartenstadt und Kurort begründeten. Als Statthalter in Kleve schuf „Prinz Moritz“, wie er von den Klevern liebevoll genannt wird, mit dem Architekten Jacob van Campen ein komplexes System von „Points de vues“ und Alleen, deren Höhepunkt ein architektonisch angelegtes Amphitheater bildet.
Das Museum Kurhaus Kleve (s. Museen), 2004 als „Museum des Jahres“ in Deutschland ausgezeichnet, ist untergebracht in ehemaligen Badebauten aus dem 19. Jh., die entstanden sind, als „Bad Cleve“ zwischen 1742 bis 1914 ein beliebter Kurort war. In den historischen Mauern hat der niederländische Entwerfer Walter Nikkels gleichermaßen moderne wie stimmungsvolle Museumsräume geschaffen. Das Museum zeigt drei bis vier große Wechselausstellungen pro Jahr, die immer wieder international einflussreiche Künstler der Gegenwart an den Niederrhein führen. Parallel zum Ausstellungsprogramm entwickelte sich die Sammlung zeitgenössischer Kunst. Sie setzt in den 1950er Jahren bei Christo, Yves Klein, Gerhard Richter uvm. an und reicht bis in die Gegenwart zu den Bildern u.a. von Robert Indiana und Mark Tansey, der Minimal Art von Alan Charlton und Niele Toroni, der Arte Povera von Giuseppe Penone und Mario Merz. Zeitgenössische Holzschnitte sind von Franz Gertsch zu sehen, Skulpturen u.a. von Stephan Balkenhol. Die Basis der Sammlung ist der Nachlass des Grafikers, Malers und Bildhauers Ewald Mataré (1887-1965), dessen Werke dauerhaft in einem Flügel des Museums untergebracht sind. Als Lehrer an der Düsseldorfer Kunstakademie hat Mataré entscheidenden Einfluss auf das Kunstgeschehen im Rheinland genommen, darunter auch auf seinen bedeutendsten Schüler Joseph Beuys, der in Kleve aufgewachsen ist und von 1957 bis 1964 in einem Teil des heutigen Museums ein Atelier eingerichtet hatte. Dieser Gebäudeteil, das sogenannte „Friedrich-Wilhelm-Bad“, ist restauriert, renoviert und neu gestaltet. Der Höhepunkt im Friedrich-Wilhelm-Bad ist das Beuys-Atelier. Darüber hinaus entstanden ein
Grafikkabinett und Ausstellungsräume für die Sammlung alter Kunst. Dazu gehören neben Altmeistergemälden u.a. rund
4.000 Druckgrafiken und Handzeichnungen aus der Sammlung Angerhausen, die die Geschichte des Niederrheins umfassend dokumentieren. Besonders hervorzuheben ist außerdem die in ihrer Dichte und Qualität einzigartige Kollektion mittelalterlicher Holzskulpturen vom Niederrhein, die Meisterwerke u.a. von Henrik Douverman und Arnt van Tricht sowie des Meisters Arnt von Kalkar und Zwolle umfasst.
B.C.Koekkoek-Haus: Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862) gilt heute als einer der bedeutendsten Landschaftsmaler der
Romantik nördlich der Alpen im 19. Jahrhundert. Das heutige B.C. Koekkoek-Haus (s. Museen), ein repräsentatives Palais
im Stil des Klassizismus, ließ er sich als Domizil in den 1840er Jahren in Kleve errichten. Es ist heute ein Museum für Koekkoeks Gemälde als auch die seiner großen Malerfamilie und seiner Schüler. Originale Wohnaccessoires vermitteln einen Eindruck der Wohnkultur des 19. Jahrhunderts.
Windmühle in Donsbrüggen: Die in den Jahren 1824-1828 erbaute hölzerne Holländerwindmühle wurde vollständig renoviert und ist heute wieder voll funktionstüchtig. In ihr befindet sich ein privates Mühlenmuseum (s. Museen).
Johanna-Sebus-Denkmal: Ein schlichtes Denkmal erinnert in der Nähe der Schleuse von Wardhausen an die 17-jährige
Johanna Sebus, die während der Hochwasserkatastrophe im Jahr 1809 bei dem Versuch eine Familie zu retten,ertrank.
Pfarrkirche St. Willibrord in Rindern: Der Altar in der neugotischen Kirche ist ein ehemaliger römischer Weihestein für
Mars Camulus. Tiergarten: Viele Arten europäischer Tiere, wie Dam-, Muffel-, Schwarz- und Rotwild, Wölfe, Panda- und Nasenbären sind in dem Tiergarten, der in der Tradition des alten von Johann Moritz von Nassau angelegten Tiergartens fortgeführt wird, zu sehen.
Denkmal des Großen Kurfürsten, Schwanenbrunnen, Janusbrunnen, Lohengrinbrunnen, Narrenbrunnen, Denkmal für die gefallenen Soldaten von Ewald Mataré Forstgarten, Moritzpark, Schüsterken, u.v.m.
Freizeitangebote
Fahrten mit der Draisine, Radwandern, Schiffstouren, Bootssport, Angeln, Badminton, Tennis, Squash, Minigolf, Bowling und Reiten.
Badespaß in Kleve:
Freizeitbad Sternbusch • Am Freudenberg • Kleve • Tel.: 02821-40630
Hallenbad Königsgarten • Königsgarten 46 • Tel: 02821-7154770
http://www.stadtwerke-kleve.de/index.php?id=210